Die Hudy ist für Moosgummi-Räder eine super Reifenschleifmaschine. Allerdings war mir das Herstellen von Rädern aus Felgen und Donuts damit noch zu aufwendig. Daher habe ich einige Dinge daran für mich verbessert.

Rändelschraube

Als erstes habe ich die originale Inbusschraube zum Einstellen der Reifengröße rausgeworfen. Die originale Rändelschraube habe ich in das linke Gewinde gedreht und eine zweite, längere Rändelschraube mit Kontermutter hergestellt. Diese kommt in das rechte Gewinde. So lässt sich die Hudy schon mal besser bedienen. Der erste Reifen wird mit der rechten Schraube auf Maß gedreht und die Schraube anschließend gekontert. Anschließend können weitere Reifen mit der linken Schraube auf dasselbe Maß geschliffen werden. Ich stecke die Räder übrigens immer mit der Inbusschraubenseite der Felge zum Kugellager hin auf die Achse.

 

Abstecher

Die Donuts sind in der Regel ein gutes Stück zu groß. Um nicht das ganze Gummi in kleine Krümelchen atomisieren zu müssen, habe ich einen Aluhalter hergestellt, der einen spitzen Dorn aufnehmen kann. Diesen habe ich auf die Grundplatte der Hudy geschraubt. Der Aluklotz ist recht massiv ausgeführt, damit er auf keinen Fall zu schwingen anfängt. Mit der jetztigen Erfahrung denke ich, der kann auch ein bisschen schlanker ausgeführt werden.

Eine langer 2 mm Rundstahl wird auf einer Seite spitz angeschliffen. Durch die Bohrung des Halters gesteckt, kann man so die Reifen auf ein Grundmaß abstechen. Das erspart viel Schleiferei. Die Einstellung der gewünschten Größe geschieht ganz normal über die Rändelschrauben.

Man sollte den Stab zügig durch den Reifen stechen, so dass dieser nicht zu qualmen anfängt.

So sieht das dann „in Action“ aus. Der Donut ist jetzt schon abgestochen. Sobald man am Ende durchsticht, wandert der abgestochene Ring meistens richtung Lagerbock.

 

Nonius & Korrekturtabelle

Daran habe ich am längsten getüfftelt. Das Ziel: ich möchte die Reifengröße an einer Skala ablesen können, damit ich nicht immer mit dem Messschieber kontrollieren muss. Die Reifen lassen sich dann schneller auf das gewünschte Maß bringen (wir schleifen für die Flexi-Rennen ja nicht nur rund, sondern auch auf eine bestimmte Bodenfreiheit).

Das Problem: Der Nonius dürfte eigentlich nicht linear sein, da sich der Reifen in einem Bogen auf die Trommel zu bewegt. Nicht-lineare Nonien kann es aber nicht geben. Daher habe ich das Ganze mittels CAD simuliert und den Nonius gemittelt.

D.h., die Ergebnisse werden in den Randbereichen nie exakt sein. Reicht aber aus. Ich habe oben drauf eine Korrekturtabelle geklebt, in der ich mir die Korrekturmaße für gewünschte Reifendurchmesser eintrage. Nonius und Korrekturtabelle habe ich auf eine Klebefolie gedruckt, die Oberseite laminiert und ausgeschnitten.

Ich habe auf den festen Teil der Hudy ein Stück von einem Stahlmaßband geschraubt, so dass einige cm davon vorstehen. Siehe hierzu die Bilder. Auf den beweglichen Achsbock habe ich mit einer Senkkopfschraube ein Stück Plexiglas geschraubt und gegen Verdrehen mit Sekundenkleber gesichert. Darauf habe ich die zwei Teile des Nonius geklebt.

Zuerst wird aber nur der eine Teil des Nonius aufgeklebt. Beim ersten Schleifen eines Reifens wird dieser auf ein gewünschtes Maß geschliffen (mit dem Messschieber messen), anschließend wird der zweite Teil des Nonius auf genau dieses Maß geklebt (der gesamte Nonius also kalibriert).

Ab jetzt sollte man sich bei neuen Maßen vorher vorsichtig rantasten, anschließend ggf. die Korrekturtabelle ausfüllen. Bei mir ist es jetzt z.B. so, dass ich 17,3 einstellen muss, wenn das fertige Rad 17,4 mm Durchmesser haben soll.

Breite abstechen

Das Abstechen der Räder auf eine bestimmte Breite kann man auch noch optimieren. Dazu wird einfach eine Millimeterskala auf die Grundplatte neben den Breitenabstecher geklebt. Dann misst man vor dem Kleben des Donuts die Felgenbreite und schiebt die Felge immer an einen definierten Anschlag (z.B. das Lager, oder eine Distanzscheibe vor dem Lager).

Vorlagen

Hier findet ihr die benötigten Dateien zum Ausdrucken von Nonius und Korrekturtabelle und eine Zeichnung des Halters für den Abstecher:

Korrekturtabelle, Nonius, Abstecher

Konus

Dies ist keine Erweiterung, sondern nur eine Einstellung, welche die Hudy serienmäßig bietet. Mit der Funktion, die Radachse und die Schleiftrommelachse möglichst parallel auszurichten (siehe Anleitung der Hudy), kann man nämlich auch einen leicht konischen Schliff einstellen. Dazu wird die entsprechende Stellschraube unter der Grundplatte der Hudy einfach auf Anschlag eingestellt.

Für die Flexis ist dieser Konus für die ersten Runden im Rennen völlig ausreichend. Innerhalb kurzer Zeit verschleißt der Reifen während der Fahrt sowieso auf diese konische Form.

Ich stelle auf die gleiche Art auch die Reifen für meine Scaleauto 124 mit Moosis her. Auch da reicht der Konus, der ohne zusätzlichen Schleifaufsatz möglich ist.

Drehrichtung

Und noch ein weiterer Tipp zur Drehrichtung.

Beim Schleifen der Räder sollte man die Hudy ja so rum drehen lassen, dass das abgeschliffene Gummi von der Schleifwalze nach unten in die Kiste geschleudert wird.

Beim Abstechen der Räder aber lässt man sie besser anders rum drehen. Die Abstechnadel frisst sich dann nicht so in das Gummi rein und die Flanken werden ebener und lassen sich später leichter plan schleifen.

Wie wir die Räder auf der Hudy herstellen, könnt ihr hier nachlesen.

Benno und Markus vom SAC