Bei den folgenden Beschreibungen handelt es sich um langjährig gemachte Erfahrungen verschiedener Slotter und den Erklärungsversuchen dazu. Und damit um Wissen, das in Clubs weitergegeben wird. Wir haben keine wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Themen durchgeführt.

Auswirkungen des Motorträgheitmoments auf die Straßenlage eines Slotcars

Das Trägheitsmoment des drehenden Motors stabilisiert ein Slotcar in der Kurve. Und zwar um so mehr, je höher der Motor dreht. Das Auto liegt einfach besser, wenn der Motor bei gleicher Fahrgeschwindigkeit höher dreht.

(Das ist übrigens auch ein Grund, warum Inliner nicht so gut liegen wie Side- und Anglewinder. Die Auswirkungen des Trägheitsmoment lassen das Auto kippen, anstatt es zu stabilisieren.)

Wie erreicht man denn eine höhere Motordrehzahl bei gleicher Fahrgeschwindigkeit? Indem man die Hinterräder verkleinert. Wenn man die Hinterräder immer weiter verkleinert, werden sie irgendwann kleiner als das Achszahnrad. Also muss man das auch verkleinern. Wenn man aber das Achszahnrad verkleinert, können bei gleichem Modul nicht mehr genauso viele Zähne auf dem Zahnrad sein. Die Anzahl der Zähne verringert sich zwangsläufg. Also muss man, um die Übersetzung konstant zu halten, auch die Zähneanzahl des Motorritzels verringern. Und hier gibt es dann irgendwann eine Grenze, weil auf dem gegebenen Durchmesser der Motorwelle (meist 2 mm) einfach eine Mindestanzahl von Zähnen vorhanden sein muss. Sonst passt das Modul nicht mehr (spätestens wenn man versucht, sich ein Zahnrad mit nur einem Zahn vorzustellen, sollte das klar werden).

Ein Ausweg hieraus ist dann, das Modul des Getriebes feiner zu wählen. Bei feinerem Modul (=kleinere Zähne) passen wieder mehr Zähne auf das Motorritzel (bei gleichem Durchmesser der Motorwelle). Dadurch passen auch wieder mehr Zähne auf das Achszahnrad, wodurch man wiederum die Übersetzung konstant halten kann. Aber der Außendurchmesser des Zahnrades kann kleiner sein, und dadurch auch die Hinterräder. Und der Motor muss nun höher drehen (können!), um die gleiche Fahrgeschwindigkeit zu erreichen.

Die kleineren Hinterräder haben insgesamt ein geringeres Trägheitsmoment, was die Beschleunigung und Bremse des Fahrzeugs verbessert.

Nachteil des kleineren Moduls: die Zähne sind kleiner und dadurch auch nicht mehr so stabil.

Für den Flexi und Eurosportbereich gibt es für 3/32″-Achsen (=2,38 mm) 64-Pitch und auch noch 72-Pitch Ritzel und Zahnräder. 72p ist feiner verzahnt. (Es gab auch mal 80 Pitch, das war aber schon sehr, sehr fein und fragil).

Bei den Flexis und Eurosport legen wir daher die Achse auf die Höhe des kleinsten oder zweitkleinsten Achszahnrades (so dass das Zahnrad nicht umter dem Chassis herausragt), so können die Räder minimal klein gedreht werden (= gut), und wählen lieber ein kleineres Motorritzel, damit der Motor höher drehen kann (= auch gut). Insgesamt verbessert sich so das Fahrverhalten in den Kurven.

Wer das mal nachrechnen möchte: hier geht’s zu unserem Getrieberechner.

 

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